Ehrennadel für Inge Münzenmaier

Ehrennadel für Engagement in der Heimatpflege für Inge Münzenmaier

Regierungspräsidentin Susanne Bay und der Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege, Konrad Epple MdL, haben mehrere Persönlichkeiten im Regierungsbezirk Stuttgart für ihr ehrenamtliches Engagement in der Heimatpflege geehrt. OB Jürgen Kessing freute sich, dass auf Vorschlag der Stadt Bietigheim-Bissingen auch Inge Münzenmaier diese Ehrennadel erhielt.

Inge Münzenmaier, früher mit ihrem Mann Dieter Münzenmaier in der Ortsgruppe Bietigheim des Schwäbischen Albvereins aktiv, hat sich über Jahrzehnte im Bereich Natur- und Landschaftsschutz, der Pflege von flächendeckenden Naturdenkmalen und für den Erhalt und die Erfassung von bedrohten Pflanzenarten engagiert.  Ein ganz besonderes Anliegen waren ihr dabei die regelmäßige landschaftspflegerische Maßnahme auf dem Halbtrockenrasengebiet am Hirschberg mit 0,36 Hektar Fläche, die sie zusammen mit ihrem zwischenzeitlich verstorbenen Ehemann koordinierte. Dazu gehört das zweimal jährliche Abmähen und Abräumen des Grases sowie der schnellwuchernden Pflanzen durch die Ortsgruppe in Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei, um die dort speziell gedeihenden Trockenrasenpflanzen wie die Küchenschelle, die Karthäusernelke und die Hummelragwurz, eine Orchideenart, zu erhalten.

Die Ehrung fand am Montag, 31. Juli 2023 im Europasaal des Regierungspräsidiums Stuttgart in Stuttgart-Vaihingen statt.

„Viele Bürgerinnen und Bürger tragen mit großem ehrenamtlichem Engagement zur Pflege unserer kulturellen Heimat bei. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit ist es besonders wichtig, eine Heimat zu haben. Heimat ist auch das Gefühl, Halt zu haben und Zusammenhalt zu spüren“, sagte Regierungspräsidentin Susanne Bay beim Festakt für die sieben geehrten Personen.

Gleichzeitig hob Bay die Wichtigkeit des Ehrenamts hervor: „Ohne freiwillige ehrenamtliche Arbeit wären wir um ein Stück Kultur ärmer. Deswegen danke ich allen Ausgezeichneten herzlich für ihr Engagement. Sie haben sich in besonderem Maße durch ihr Wirken um unsere Heimat verdient gemacht. Ihr Engagement wirkt identitätsstiftend und dient der Vermittlung dessen, was für uns Heimat bedeuten kann.“

In ihrer Rede betonte die Regierungspräsidentin, dass Heimat nichts Gestriges, nichts Überholtes oder etwas im Zeitenwandel Versunkenes sei – und auch nichts Ausschließendes. „‚Heimat‘ ist ein Inbegriff von Nähe und Vertrautheit, gibt Halt im Auf und Ab der Geschichte und bietet Basis und Orientierung zugleich. Sie hat sich geformt durch kulturelle Errungenschaften, oft einen besonderen Dialekt, gemeinsam entwickelte Mentalität, durch gemeinsam Erlebtes und auch Erlittenes und auch durch gemeinsam definierte Werte. Doch bedeutet dies alles nicht Enge. Heimat muss auch offen sein für Neues und Fremdes. Wir sollten nie vergessen, dass gerade Deutschland – unsere Heimat im Herzen Mitteleuropas – seit Jahrhunderten Migration und Integration erlebt. Es ist wichtig, Neuem und Ungewohntem mit Respekt und Toleranz zu begegnen – denn vieles, worauf wir in unserer Heimat stolz sind, gibt es nur, weil seit Jahrhunderten immer wieder Neues eingebracht wurde“, so Bay.

In diesem Jahr zeichnet der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart e. V. zum 22. Mal Personen aus, die sich auf lokaler oder regionaler Ebene auf vielfältige Weise in der Heimatpflege besonders engagiert haben.