SummerCamp ging erfolgreich zu Ende

Umwelt kann nur schützen, wer Natur kennt
Frischgebackene Naturschutz-Junior-Ranger erhalten nach viertägigem SummerCamp Urkunden
Umweltstiftung NatureLife und Stadt Bietigheim-Bissingen engagieren sich für Jugendumweltbildung

Was tummelt sich in Metter und Enz? Welche Lebensräume brauchen welche Schmetterlinge? Warum ist es wichtig historische Weinberge zu erhalten? Dies und vieles mehr haben 16 Jugendliche die letzten Tage beim erlebnisreichen Natur-SummerCamp gelernt, das die Umweltstiftung NatureLife-International gemeinsam mit der Stadt Bietigheim-Bissingen organisiert hat.

Die Mädchen und Jungs erlebten die Natur im Metter- und im Enztal hautnah. Sie haben Pflanzen und Tiere bestimmt und gelernt wie Schmetterlinge leben. Bei einem Arbeitseinsatz in einem Naturdenkmal haben sie geholfen das Mähgut abzuräumen. Unter Binokularen wurden Kleinlebewesen aus der Metter betrachtet und anhand von Blättern und Rinden wurden die Bäume an den Ufern der Flüsse bestimmt. Das Mettertal wurde entlang verschiedener Stationen des QR- Natur- und Kulturerlebnispfades erkundet. Der digitale QR-Lehrpfad ermöglicht allen Besuchern des Mettertals den schnellen Zugang zu vielen Informationen über die Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt. Damit kommen Umweltbildung via Informationstechnologien und lebendige Natur direkt vor Ort zusammen. Die Jugendlichen hatten ein sehr abwechslungsreiches Programm und haben dabei die ganz unterschiedlichen Lebensräume der Kulturlandschaft kennengelernt.

„Frühe Umweltbildung durch Naturerlebnisse sind die beste Zukunftsinvestition für unsere Gesellschaft“, sagte dazu Naturschutzexperte Conrad Fink von NatureLife bei der Urkundenübergabe. Er dankte der SummerCamp-Leiterin und Naturpädagogin Martina Wonner sowie der Ewa Paliocha und Karin Zimmer für deren Einsatz und dass sie ohne erhobenen Zeigefinger Zusammenhänge in der Natur vermittelt haben. „Leider ist viel grundlegendes Wissen über Tier- und Pflanzenarten und über die traditionelle Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft in den vergangenen Jahren immer mehr verloren gegangen. Nicht nur Halbtrockenrasen, auch Wiesen, Streuobstwiesen und Weinberge sind wichtige Biotope, welche die Kinder aber meist nicht mehr kennen, weil oft schon ihre Eltern, die Nutzung des „Stückles“ aufgegeben haben“, so Elke Grözinger, die in Bietigheim-Bissingen für Naturschutz und Landschaftspflege zuständig ist. Zwar würden immer mehr Menschen erkennen, dass Wildtiere und Wildpflanzen für ihre Lebensräume Schutz benötigen, aber leider nicht erkennen, dass Nichtstun nur im Bannwald und in Urwaldgebieten die richtige Methode ist. Kulturlandschaft braucht naturverträgliche Nutzung oder eine den früheren Nutzungen entsprechende Pflege, so Grözinger weiter.
Umwelt kann nur schützen, wer Natur kennt und sie mit Freude erleben kann, sagte Martina Wonner, die den Teilnehmenden nicht nur die Charakteristik so unterschiedlicher Lebensräume wie Ufergehölz, Weinbergmauern und Obstwiesen aufzeigte, sondern auch Artenkenntnis zu typischen heimischen Tieren und Pflanzen vermittelt hat.

Bürgermeister Michael Wolf freute sich, dass das Naturerlebnis-SummerCamp im Jahr 2023 gut besucht und erfolgreich war. Er dankte allen teilnehmenden Jugendlichen, dass sie sich während der Ferien in der Landschaftspflege engagiert und ihr Artenwissen erweitert haben und wünschte ihnen weiterhin Freude und Interesse an der Natur. Sein Dank ging auch an die Umweltstiftung NatureLife-International, die das „SummerCamp“, ein Projekt das Natur- und Kulturerleben zusammenbringt und Heimat im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar macht, überhaupt ermöglichte.