BiBi Pop 60 Jahre Musikgeschichte in Bietigheim-Bissingen

Die Stadt Bietigheim-Bissingen erinnert mit BiBi Pop auf vielfältige Weise an 60 Jahre Musikgeschichte. Verschiedene Ausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen sowie eine Publikation zeigen die große Bandbreite der Musikstadt auf.

Besonders hervorzuheben ist, dass das Projekt BiBi Pop von allen städtischen Kulturinstitutionen aufgegriffen wird. Darüber hinaus gibt es noch weitere Veranstalter, die sich dem Thema ebenfalls anschließen.  

Informationen zum Projekt sind ab Mai unter https://www.bietigheim-bissingen.de/bibipop und in einem Flyer zu finden.

Am Sonntag, 12. Mai, werden die Ausstellungen im Stadtmuseum Hornmoldhaus, in der Städtischen Galerie und in der Otto Rombach Bücherei eröffnet. Neben Oberbürgermeister Jürgen Kessing stehen verschiedene Gesprächspartner auf der Markplatzbühne. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung von Franziska Kleinert und Band.

Bereits am Dienstag, 7. Mai, um 20 Uhr wird die Publikation BiBi Pop – 60 Jahre Musikgeschichte von Autor Jörg Palitzsch gemeinsam mit Kulturamtsleiterin Michaela Ruof und Archivleiter Dr. Christoph Florian in der Otto-Rombach-Bücherei vorgestellt.

 

AUSSTELLUNGEN

Stadtmuseum Hornmoldhaus

„BiBi Pop – von Beatighome bis Hip-Hop Town. 60 Jahre Musikgeschichte in Bietigheim-Bissingen“

Die Idee für die Wechselausstellung "BiBi Pop - von Beatighome bis Hip-Hop Town. 60 Jahre Musikgeschichte in Bietigheim-Bissingen" entstand im Stadtmuseum Hornmoldhaus bereits im Jahr 2020. Das stadthistorische Thema rund um die Musikgeschichte liegt in Bietigheim-Bissingen geradezu auf der Hand, da es hier zahlreiche Bands, Interpreten, Tonstudios, Locations und Veranstaltungsreihen gibt und durchaus bekannte Gruppen wie PUR und Camouflage oder die Rapper Bausa, RIN und Shindy aus Bietigheim-Bissingen stammen und ihrer Heimat nicht nur treu geblieben sind, sondern auch Bietigheim-Lieder veröffentlicht haben.

Im Dezember 2020 lernten sich der pensionierte Arzt Dr. Hansjörg Knorr und Museumsleiterin Dr. Catharina Raible kennen. Als begeisterter Zeitzeuge der Musikszene in den 1960er/1970er Jahren von Bietigheim und Bissingen rannte Dr. Knorr im Hornmoldhaus förmlich offene Türen ein und es wurde damals bereits ein Zeitplan für eine Ausstellung im Hornmoldhaus festgelegt.

Das Jahr 2024 schien geeignet, da dann die Einschränkungen der Corona-Pandemie der Vergangenheit angehörten und sich die Gründung des Star-Clubs in Bietigheim im Jahr 1964 zum 60. Mal jährte.

Aufgrund des unermüdlichen, ehrenamtlichen Engagements von Herrn Dr. Knorr, wurde allerdings schnell klar, dass das Hornmoldhaus als Ausstellungsfläche bei diesem Thema nicht ausreichen würde. Weitere Kultureinrichtungen wie die Städtische Galerie, die Otto Rombach Bücherei, die Musikschule, die Kunstschule Labyrinth kamen hinzu.

Die kulturhistorische Ausstellung im Stadtmuseum Hornmoldhaus beleuchtet vom 12. Mai 2024 bis 30. März 2025 anhand zahlreicher Exponate, Fotografien, Dokumente und Hörbeispielen 60 Jahre Musik- und Jugendkultur in Bietigheim und Bissingen, beginnend in den 1960er Jahren. Damals legte der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Lothar Späth, selbst mit Hand an bei der Einrichtung des Jugendkellers, später Jazzkellers, in der Bietigheimer Altstadt. Dort fanden zahlreiche Konzert des Star-Clubs statt. Es traten Musikgruppe wie die „Lions“ oder die „Shatters“ auf.

In den 1970er Jahren sorgte Wolle Kriwanek (Bietigheimer Lehrer) mit seiner schwäbischen Musik für Furore. In den 1980er Jahren starteten Camouflage mit ihren neuartigen Synthie-Songs durch. Zahlreiche Schulbands waren in Bietigheim-Bissingen aktiv, eine davon schaffte in den 1990er Jahren als PUR den Durchbruch.

Auch die Jugendhäuser der Stadt waren für die Musik- und Jugendentwicklung der Stadt bedeutend, vor allem auch mit Konzerten wie „Rock gegen Rechts“. Mittlerweile sind auch Musiker wie Bausa, RIN und Shindy in der Rap- und Hip-Hop-Szene erfolgreich, so dass wirklich aus jedem Jahrzehnt bekannte Bands und Interpreten vertreten sind.

In der Ausstellung geht es auch um Locations wie die Scheune, um Veranstaltungsreihen wie „Rock Around the Enz“ oder „Live am Viadukt“ oder um Ton-Studios – einfach alles rund um Musik in Bietigheim-Bissingen in den vergangenen 60 Jahren.

Eine Hörstation ist den Bietigheim-Songs gewidmet mit den Liedern von „Rock’n‘Roll-Diktator“ Jörg Kaier, Heidi Loibl, PUR, Hans Leopold Schlobach, Bausa, RIN, Shindy und FabiDosSantos.

Weitere Informationen und Rückfragen gerne an Dr. Catharina Raible vom Stadtmuseum Hornmoldhaus unter stadtmuseum[at]bietigheim-bissingen.de oder unter 07142-74 360.

 

Städtische Galerie

„FROM VOICES TO IMAGES“
Reiner Pfisterer 40 Jahre Musikfotografie

Der in Bietigheim-Bissingen ansässige Fotograf Reiner Pfisterer (*1967) hat sich über vier Jahrzehnte mit Musikfotografie aller Sparten von und Pop über Jazz bis zu Klassik einen Namen gemacht. Sein erstes Foto-Shooting war mit der Band Camouflage auf der Eselshütte in Metterzimmern. Er begleitete die Toten Hosen ebenso wie die Brenz Band oder das Stuttgarter Kammerorchester auf ihren weltweiten Konzertreisen. Stets hält er nicht nur die Live-Auftritte in außergewöhnlichen Aufnahmen fest, sondern interessiert sich auch für den Alltag der Musiker*innen auf Tour, die Situationen hinter der Bühne und den Kulissen.

Weitere Informationen und Rückfragen gerne an Dr. Isabell Schenk-Weininger unter galerie[at]bietigheim-bissingen.de oder unter 07142-74 484.

 

Otto Rombach Bücherei

„music sounds better with you“
Fotografien von Martin Tamba und Jan Philip Siegmund

Martin Tamba und Jan Philip Siegmund – beide ebenfalls Konzertfotografen stellen ihre Arbeit in der Otto Rombach Bücherei vor. Der Bietigheim-Bissinger Martin Tamba hat als Fotograf zuerst seine Musiker-Freunde Rin und Bausa fotografiert. In der Fotografie-Szene hat er sich aber längst selbst einen Namen gemacht und fotografiert heute auch für Mode-Labels.

Jan Philip Siegmund hat bereits im Alter von fünf Jahren mit einer Kamera seines Vaters mit fotografieren begonnen. Er sagt von sich selbst, dass er sich vollkommen damit identifizieren kann, wie ein Musiker auf Fotos und Videos dargestellt werden möchte und wie wichtig es ist, diese Erinnerung zu bewahren. Jan Phiip Siegmund hat unter anderem Konzerte im Bietigheimer Jugendhaus bildlich festgehalten.

 

Ausstellung im Foyer des Bissinger Rathauses

Musikplakate vereinen Kunst & Musik

Plakate sind nicht nur kunstvolle Informationsträger im öffentlichen Raum. Sie wecken Neugierde, fordern Intellekt, wecken Emotionen – und das bereits bei der bloßen Wahrnehmung im Vorbeigehen.

Im Foyer des Bissinger Rathauses wird seit dem 9. April 2024 bis zum 7. Oktober 2024 eine einzigartige Sammlung an Plakaten präsentiert, die von der Musikgeschichte der Stadt Bietigheim-Bissingen erzählen. Angefangen in den 1960er Jahren mit Plakaten von legendären Beatclubs und Rockkonzerten führt die Zeitreise bis hin zu den modernen Designs der aktuellen HipHop-Szene.

Die Ausstellung ist während der regulären Öffnungszeiten des Bissinger Rathauses zu besuchen.

 

PUBLIKATION

„BiBi Pop - 60 Jahre Musikgeschichte Bietigheim-Bissingen“ von Jörg Palitzsch.

Im Jahr 1964 überzeugten einige junge Leute die Stadtverwaltung davon, dass sich der Keller der Lateinschule als Auftrittsort für Musiker eignet: der Jazzkeller war geboren und entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zum Auftrittsort für Beatmusiker. Ein neuer Musikstil und ein neues Lebensgefühl hielten Einzug in Bietigheim und Bissingen. An Enz und Metter begann das Zeitalter der Popkultur.

Es entstand eine Popmusikszene deren Bedeutung weit über das Lokale und Regionale hinausging und hinausgeht und mit den Gruppen Pur und Camouflage sowie den Rappern Bausa, RIN und Shindy in ganz Deutschland bekannt wurde.

In seinem beeindruckenden und reich bebilderten Werk geht der Autor Jörg Palitzsch dieser Entwicklung nach. Neben der Jugend nimmt er in der spannenden Schilderung auch die gesellschaftlichen Akteure, die die Entwicklung mit förderten oder Verbindung dazu hatten, in den Fokus: Jugendhäuser, Kirchen, Vereine und die Stadt, vor allem in der Person des langjährigen Leiters des städtischen Kulturamts Heinz Steidle, sowie den Stadtjugendring und private Veranstalter.

Der Band mit 295 Seiten ist ab dem 8. Mai 2024 in der Tourist Information, im Stadtarchiv, im Stadtmuseum Hornmoldhaus und im Buchhandel zum Preis von 23,00 € erhältlich.

Herausgeber: Stadtarchiv Bietigheim-Bissingen

ISBN 978-3-9812755-9-9

 

Städtische Musikschule und Kunstschule Labyrinth

„Musik macht Freu(n)de“
Ein Musical von Franziska Kleinert im Rahmen von BiBi Pop.
Es spielen das Jugendensemble ON STAGE und die AKUSTIK-BAND der Musikschule im Schloss.

Das Musical „Musik macht Freu(n)de“ von Franziska Kleinert ist ein Kooperationsprojekt für Gesang, Tanz und Schauspiel der Kunstschule Labyrinth und der Musikschule im Schloss. Das Stück thematisiert die verbindende Kraft der Musik und baut eine ästhetische Brücke zur musikalischen Vergangenheit der Stadt Bietigheim-Bissingen. Das schwungvolle Musical mit musikalischen Bezügen zu PUR, BAUSA und CAMOUFLAGE wird von rund 20 Jugendlichen unter professioneller Anleitung im Kronenzentrum uraufgeführt. Am Samstag, 22.06.2024, feiert die Musicalproduktion „Musik macht Freu(n)de“ um 19:00 Uhr Premiere im Kronenzentrum.

 

KONZERTE

Bei 60 Jahren Musikgeschichte darf die Musik natürlich auch nicht zu kurz kommen. So ist z.B. die frühere Band Marshmallow overdose im Rahmen von Best of music zu hören. Dem legendären schwäbischen Rock & Blues Poeten Wolle Kriwanek wird ein Abend gewidmet: Geschichten und Lieder aus dem reichen Schaffen von Wolle Kriwanek, präsentiert von Cherry Gehrig, Zeitzeugen und Weggefährten, die seine Musik lebendig halten.

Im Rahmen des About Pop Festivals des Popbüros Stuttgarts findet am 18. Mai eine Pre-Session in Bietigheim statt. In der Kelter und im Kleinkunstkeller sind Panels und Konzerte geplant.

In der Serie For Lovers of Covers treten 20 Coverbands aus Bietigheim-Bissingen oder mit Bezug zu Bietigheim-Bissingen bis ins kommende Frühjahr im Biergarten Rössle auf. Die Serie wird präsentiert von SÜDKOLA.

SÜDKOLA fördert zudem das Projekt mit einer Sonderetikettierung mit dem BiBiPop Logo auf 20.000 SÜDKOLA-Flaschen.

Alle Konzerttermine werden auf der Seite https://www.bietigheim-bissingen.de/bibipop und im Veranstaltungskalender veröffentlicht.

 

Walk of Music – Kunst und Musik erobern den Stadtraum

Ein Kunstprojekt der Kunstschule Labyrinth mit Kindern und Jugendlichen in Kooperation mit der Realschule im Aurain und dem Gymnasium im Ellental.

Über 50 Kinder und Jugendliche aus Bietigheim-Bissingen haben sich intensiv mit Musik, Kunst, Erfolg und der beeindruckenden lokalen Popgeschichte auseinandergesetzt. Unter der Anleitung der lokal und international tätigen Künstlerin Simone Westerwinter entwickelten zwei Schulgruppen und zwei Workshopgruppen bildnerische Werke im markanten Kreisformat.

Das Projekt bringt die jungen Perspektiven gut sichtbar in den Stadtraum von Bietigheim-Bissingen. Die Werke sind temporär auf dem Boden in der Fußgängerzone Bietigheim, der Jugendmusikschule, der Kunstschule Labyrinth, den Marktplatzarkaden, dem Rathaus Bissingen, Buchzentrum, den Gymnasium im Ellental und der Realschule im Aurain zu sehen. Viel Spaß beim Entdecken!